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Ein kräftiges Lebenszeichen geben die Kirchen Österreichs mit der Langen Nacht der Kirche, die im Jahr 2005 als ökumenisches Projekt ins Leben gerufen wurde.

Am Freitag 2. Juni 2023 war es wieder soweit! In der Erzdiözese Wien öffneten 180 Kirchen ihre Pforten, so auch unsere Pfarre.

Nach dem Geläut der Kirchenglocken startete die Musikschule der Region Wagram mit ihrem Kirchenkonzert, wo neben Schüler*innen der Klassen für Blasinstrumente, Gitarren, Klavier, Gesang und Orgel auch die Singklasse und Bläserklasse der Volksschule Absdorf unter der Gesamtleitung von Wolfgang Jakesch ihr Können zum Besten gaben. Direktor Markus Holzer und die Lehrer*innen der Musikschule waren stolz auf die Darbietungen der jungen Künstler*innen.

Die Königin der Instrumente wurde von Erhard Mann für Kinder erlebbar gemacht. Es war für die Kinder und auch Erwachsenen sehr interessant, die Orgel einmal von der Nähe zu sehen, zu erfahren, wie der Ton über die Pfeifen zum Klingen kommt und zu erleben, was passiert, wenn man verschiedene Register zieht!

Bei der letzten Langen Nacht der Kirche 2021 stellten Architekt Dipl.-Ing. Wolfgang Hochmeister und Pfarrprovisor Pater Clemens Kriz OSSt das bevorstehende Projekt Kirchenrenovierung vor. Zwei Jahre später nach Abschluss der Renovierungsarbeiten führten Pfarrprovisor Liviu Balascuti und der Stv. Vorsitzende des Vermögensverwaltungsrates Leopold Fischer durch die neu renovierte Kirche und erklärten die Symbole und die Bedeutung der teilweise neuen liturgischen Orte. Zur Sprache kam auch, dass bei einer Kirchenrenovierung viele Proponenten mitreden: Seitens der Erzdiözese sind dies das Bauamt, das Referat für Kunst und Denkmalpflege und der Sakralbeirat sowie das Bundesdenkmalamt. Sehr gefreut hat sich die Pfarre über den Besuch vom Dechant Mag. Ernst Steindl des neu gegründeten Dekanats Hadersdorf-Wagram, der zur gelungenen Kirchenrenovierung gratulierte.

Ein besonderes Anliegen war Pfarrprovisor Liviu Balascuti das Bewusstmachen, dass es auch im 20. Jahrhundert Märtyrer gibt, die wegen ihres Glaubens gefoltert und misshandelt werden und auch sterben müssen. Unter dem Titel „Märtyrer heute“ präsentierte er über den jüngst installierten Beamer in der Kirche eine Dokumentation über die weltweite Christenverfolgung von der Organisation „Open doors“ sowie zwei Märtyrer konkret. Anton Durcovici wurde Ende des 19. Jhdt. in Bad Deutsch-Altenburg geboren und übersiedelte später mit seiner Familie nach Rumänien. Als Bischof wurde er auf dem Weg zu einer Firmung von der kommunistischen Staatsmiliz verhaftet und erlag nach rund 2 Jahren Gefängnis, wo er laufend gefoltert und geschändet wurde, seinen schweren Verletzungen. Im Mai 2014 wurde er seliggesprochen. Ein ähnliches Schicksal erlitt der Rumäne Vladimir Ghika, der als Priester 1952 auf offener Straße verhaftet wurde und auch 2 Jahre später an den Folgen seiner Misshandlungen verstarb. Im August 2013 wurde auch er seliggesprochen. Es ist bewundernswert mit welchem starken Glauben diese Geistlichen ihr Martyrium ertragen haben.

Mit Vokalklang vom Feinsten stimmte uns das Ensemble Consortium Danubium wunderbar mit einem kleinen Konzert auf das Nachtgebet ein. Mit ihren wunderbaren Stimmen brachten die vier jungen Künstler*innen mit Stücken von „Alten Meistern“ zum Klingen. Den Abschluss der Langen Nacht der Kirche bildete ein Nachtgebet mit einem Tagesrückblick und einem eucharistischen Segen. Das Gebet wurde ebensfalls vom Ensemble Consortium Danubium wunderbar musikalisch umrahmt.

Bei so viel Programm durfte auch die Verpflegung nicht fehlen. „Bei Speis und Trank Gutes tun“ war das Motto der Firmlinge, unter dem sie die Gäste mit Aufstrichbroten, Kuchen und Getränken verwöhnten und um Spenden für zwei Kinderprojekte in Rumänien (das Haus „Selige Clara“ und das Haus „St. Josef“) baten. Zu beiden Häusern hat unserer Pfarrprovisor Liviu Balascuti gute Beziehungen und wir sind sicher, dass jeder gespendete Euro gut investiert ist.

Die Lange Nacht der Kirche 2023 war ein Versuch, die Vielfalt einer Pfarre aufzuzeigen: Spirituelles, Glaube, Musik, Kultur, Soziales …. Ein Ort der Begegnung mit den Menschen und mit Gott.