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Mit der Legende der Heiligen Elisabeth, der Patronin für Arme, Kranke, Witwen und Waisen und somit auch für caritative Einrichtungen, begann Mag. Martin Schenk, der stellvertretende Leiter der Diakonie Österreich seinen Vortrag zum Thema „Mut zu einer gerechteren Gesellschaft“ am 9. November 2021 im Pfarrkultursaal Absdorf. Das „Rosenwunder“ erzählt, dass Elisabeth eines Tages wieder heimlich von der Wartburg mit einem Korb voll Brot zu den Armen unterwegs war. Als sie von den Soldaten aufgehalten und gefragt wurde, was in ihrem Korb sei, soll sie diesen abgedeckt haben. Durch ein Wunder war der Korb voller Rosen und sie konnte ihren Weg zu den Armen fortsetzen.

Brot und Rosen stehen symbolisch für alles, was Menschen zu einem „guten Leben“ benötigen. Das Brot bezieht sich auf alles Materielle, das zum Überleben erforderlich ist. Unser Menschsein braucht aber auch die Rosen, das Immaterielle, wie Freundschaften, Geborgenheit, eine Privatsphäre, Selbstbestimmung, usw. Als Sozialexperte für Armut erzählte Mag. Schenk auch einige Lebensgeschichten und in einer gemeinsamen Diskussion wurde überlegt, was in den konkreten Fällen fehlt.

In einem weiteren Punkt ging der ausgebildete Psychologe auf jene „Lebensmittel“ aus der Resilienzforschung ein, die Menschen „stark“ machen. Im Wesentlichen sind es qualitätsvolle und belastbare Beziehungen, die Selbstwirksamkeit sowie Anerkennung und Wertschätzung. Sollten diese drei Bereiche nicht gegeben sein, so ist der Mensch geschwächt und ein Burnout ist eine mögliche Folge.

Im letzten Teil wurde die „Blume der Gerechtigkeit“ analysiert. Wie eine Blume aus vielen Blütenblättern besteht, so gibt es viele Dimensionen von Gerechtigkeit: zB Verteilungsgerechtigkeit, Bedarfsgerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, Chancengerechtigkeit,… Diese Dimensionen stehen teilweise auch im Widerspruch.

Zum Abschluss des sehr interessanten Inputs lud der Vortragende zu einer Diskussion ein, wo rege Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht wurden.